Der Roman „Heute leben wir“ der französischen Autorin Emmanuelle Pirotte spielt Ende 1944 zur Zeit der Ardennen-Offensive.
Über lange Zeit wurde das siebenjährige jüdische Mädchen Reneé vor den Deutschen versteckt. Als dem Dorf abermals ein Überfall droht, übergibt der Pfarrer des Dorfes zwei vermeintlich amerikanischen Soldaten seinen Schützling, nicht ahnend, dass es sich dabei um Angehörige des Unternehmens Greif, einer brutalen SS-Eliteeinheit, handelt. Schnell ist klar, dass sich diese, so schnell es geht, dieser „Last“ entledigen müssen. Doch der SS-Mann Matthias erschießt nicht Reneé, sondern seinen Kameraden. Von nun an sind der SS Mann und das jüdische Kind gemeinsam auf der Flucht, jederzeit in Gefahr, entdeckt zu werden. Auf einem Hof in der Nähe finden sie bei Einheimischen Unterschlupf.
Was dieses Buch hoch spannend für mich gemacht hat, waren zum einen die vielen historischen Hintergründe um die Befreiung der Ardennenbevölkerung und ihren mutigen Widerstand, zum anderen meine durchaus ambivalente Faszination gegenüber der „Tötungsmaschine“ Matthias, seiner Lebensgeschichte und seiner (Ver)wandlungsfähigkeit.
„Heute leben wir“ ist, trotz der grausamen und wahren Hintergründe eine bis auf die letzte Seite packende Geschichte. Und auch, wenn man beim Lesen hin und wieder etwas vom Einfühlungsvermögen und Instinkt der Siebenjährigen irritiert scheint, und auch Matthias‘ Beweggründe oft etwas unklar bleiben, möchte man doch allzu gern schützend die Hand über die Protagonisten halten.
(Ein Buchtipp von Beate)
Emmanuelle Pirotte: Heute leben wir. Roman. S. Fischer 20.00 Euro reservieren
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