[singlepic id=409 w=240 h=180 float=right]Die Tatarin Rosalinda schimpft. Über die Tochter Sulfia, die hässlich und dumm ist, über die Männer, vor allem über ihren Mann, über das einfache Leben. Rosalinda weiß alles besser, kann alles besser, ist darüber hinaus eleganter und attraktiver. Der einzige Lichtblick scheint Aminat zu sein, ihre Enkelin, das genaue Gegenteil Sulfias, klug, wunderhübsch, durchsetzungsfähig. In ihr erkennt sich Rosalinda wieder, sie ist ihr Spiegel: wer ist die schönste im ganzen Land?
Drei Genarationen Frauen: Rosalinda, die tartarische Oma, die als Waise in sowjetischen Kinderheimen aufwuchs, deren Tochter Sonja, von Beruf Krankenschwester, liebevoll, treu, und die Enkelin Aminat, heiß geliebt, die noch alles vor sich hat.
Da die Großmutter sich für die einzig Gescheite hält und nur das Beste für ihre Enkelin will, schreckt sie vor keiner Bösartigkeit zurück und wundert sich, dass die anderen ihrer Zuwendung überdrüssig sind.
Das Buch ist rasant geschrieben. Komisch, traurig und sarkastisch. Vielleicht sogar eine Parabel auf den Untergang der Sowjetunion und ihre Folgen.
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Alina Bronsky
Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche Kiepenheuer & Witsch 18.95 Euro |