Die Zitty macht ja nun schon einige Tage fleißig Werbung für „lesen & lesen lassen“ – da freut man sich doch! Unangenehm aufgestoßen sein, dürfte sie dagegen wohl Helene Hegemann. Wenngleich die Titelstory doch von ihr handelt – … hm, keine Ahnung: war ein Zitty-Artikel schon einmal derartig von Fußnoten übersät? Klar, ein dezenter Hinweis: Du sollst dich nicht fremden Eigentumes bedienen!
Der Hype ist inzwischen verflogen, auch zahlenmäßig – bei uns zumindest. Und auf die Chancen für den Preis der Leipziger Buchmesse scheint sich die „Affäre“ ebenfalls nicht günstig ausgewirkt zu haben. In einem Voting für die fünf nominierten Bücher belegte „Axolotl Roadkill“ nur den letzten Platz. Publikumsfavorit ist bisher Lutz Seiler mit seinem sensiblen Erzählband „Die Zeitwaage“. Georg Klein ist vor allem durch seine sprachliche Stärke, das Spiel mit Text, Namen und Metaphern bekannt geworden. Er wurde mit „Roman unserer Kindheit“ nominiert. In „Luft und Liebe“ (Anne Weber) übernehmen zeitweise die Romanfiguren einer Schriftstellerin das Handeln. Dieses Buch lag beim Voting im Mittelfeld. Das Buch von Jan Faktor mit dem umfänglichen Titel „Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder Im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag“ lag bis vorgestern einem größerem Publikum noch gar nicht vor – er ist erst seit gestern lieferbar.
Der Preis der Leipziger Buchmesse in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung wird heute ab 16.00 Uhr in der zentralen Glashalle der Buchmesse verliehen.
UPDATE: 19.03.2010
Bei der gestrigen Preisverleihung war Georg Klein mit Roman unserer Kindheit der Gewinner. Herzlichen Glückwunsch nach Ostfriesland!
Hier Georg Klein im Mai 2000 nach einer Lesung aus Die Anrufung des blinden Fisches bei uns im Laden: