Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan hätten …

…  ist das perfekte ‚Ich-muss-jetzt-einfach-mal-abschalten-Buch’. Nach einer solchen Kost habe ich mich schon seit längerer Zeit gesehnt, denn die Geschichte ist, und das soll auf gar keinen Fall abwertend klingen, nett. Das findet unsere Testleserin Clara:

Der 16-jährigen April steht nach einer Notlüge der Extraklasse ein Schuljahr bevor, dass sie mit ihrer besten Freundin Vi zusammen verbringen wird, aber- und das ist der Clou an dem Abenteuer- ohne Eltern. Ein Plan muss her, denn so eine Zeit will gut genutzt werden:  Und zwar mit Freundinnen, Jungs, Partys und Shoppen vom Feinsten. Gegen sämtliche Regeln zu verstoßen, steht dementsprechend auf der Tagesordnung. Leider können sich die beiden Freundinnen in ihrer Situation nicht immer vor den Konsequenzen drücken, doch Verantwortung zu übernehmen, ist ja bekanntlich der erste Schritt ins Erwachsenenleben.

Sarah Mlynowski hat es geschafft, wirklich all das, was ich mir von einem unterhaltsamen Jugendroman erhofft habe, zu bedienen. Natürlich werden die typisch klischeehaften Herausforderungen aufgegriffen, mit denen ein Teenager zu kämpfen hat: Streitereien mit der besten Freundin, Liebeskummer, Geheimnisse vor den Eltern und auch das erste Mal. Mir hat aber besonders gut gefallen, dass April zwar die oberflächliche Entwicklung durchmacht, die man vorausschauend erwarten konnte, jedoch ihren Hang zum Chaos bis zuletzt beibehält und somit sehr authentisch wirkt. Am Anfang war sie mir zwar ein wenig zu naiv, aber das ergibt  sich zum Glück sehr schnell und wird von dem wunderbar modernen und locker-flockigem Schreibstil der Autorin übertrumpht. Mlynowski hat mich mit ihren wirklich ausgezeichneten und humorvollen Dialogen förmlich zum Lachen gezwungen.
Ein weiterer Faktor, der „Zehn Dinge die wir lieber nicht getan hätten“ von anderen Jugendromanen abhebt, ist der besondere Aufbau der Geschichte. Wer sich einen geradlinigen und klassischen Handlungsablauf erhofft, sollte lieber seine Finger von dem Buch lassen, denn es findet ein ständiger Sprung in der Zeit statt. Aber genau so ein i-Tüpflchen gibt der Geschichte etwas ganz Eigenes.

Ich hatte wirklich viel Freude damit und es selbst für meine Verhältnisse erstaunlich schnell durchgeschrotet, was unter Anderem auch daran liegt, dass die Spannung von einem zum nächsten Ereignis immer mehr zunimmt.

 

Sara Mlynowski
Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan hätten
Heyne 2012, 8.99 Euro
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Unsere Test-Leserin Clara ist 16 und liest am liebsten Fantasy und humorvolle Liebesgeschichten. Sie besucht die 10. Klasse des Gymnasiums und belegt (wer hätte das gedacht) als Wahlpflicht-Fach Deutsch.