Was Berlin bewegt: wie kann man erschwinglich wohnen? – Die Berliner Autorin Synke Köhler hat sich diesem Thema mit einem Roman gewidmet. Am 6. November wird sie ihn bei uns vorstellen.
Ein vom Abriss bedrohtes Mietshaus im Osten Berlins. Der Immobilienmarkt trifft auf eine eigenwillige und wehrhafte Haus- und Schicksalsgemeinschaft. In ihrem klugen, spannenden sowie hochaktuellen Debütroman schlägt Synke Köhler eine thematische Brücke von der Vorwendezeit ins moderne, durchgentrifizierte Berlin.
Dinge laufen aus dem Ruder. Bäume werden gefällt. Der Müll wird nicht mehr abgeholt. Die Keller werden gegen den Willen der Mieter geräumt. Die Marner Straße war immer eine Insel der Alteingesessenen im längst gentrifizierten Prenzlauer Berg. Aber jetzt sind auch sie an der Reihe.
Dieter Sonntag organisiert den Widerstand, seine Frau träumt dagegen von einer Wohnung mit Balkon. Die Schweizers treffen sich heimlich mit der Hausverwalterin, Markus Amreiter, der Journalist, hat schon eine Exit-Strategie parat. Und die Studentin Kathleen will sich aus allem raushalten. Nur Grozki, der einstige DDR-Rockstar, bringt mit seinen anarchistischen Aktionen alle richtig auf Touren. Am Ende liegt ein Haus in Trümmern und eine Leiche im Schutt.
Das Roman „Die Entmieteten“ beleuchtet eines der brennendsten Probleme urbanen Lebens unserer Zeit. In ihrem Sozialroman erzählt Köhler die Geschichte einer Haus- und Schicksalgemeinschaft in Prenzlauer Berg, die von Entmietung bedroht ist. Die Autorin erweitert das dramatische Kammerspiel zu einem (ost-)deutschen Zeitenpanorama von großer sozialkritischer Sprengkraft. Im 30. Jahr des Mauerfalls schlägt sie einen geschickten, dramaturgischen Bogen von der Vorwendezeit bis ins ins gentrifizierte Berlin unserer Tage.
Synke Köhler: Die Entmieteten. Roman. Satyr Verlag 23 €
Lesung am
6. November 2019
20:30 Uhr
Eintritt 6 Euro