Der deutsche Journalist und Autor Takis Würger überrascht uns mit seinem ersten Roman.
Hans hat kein leichtes Leben. Seine Eltern sterben früh und er wird von der einzigen Verwandten, seiner Tante, die Professorin in Cambridge ist, auf ein Internat in Bayern geschickt, welches ausschließlich von Söhnen der oberen Gesellschaft besucht wird.
Hans durchläuft die Schuljahre sehr einsam, er liest viel und hat wenig Kontakt zu seinen Altersgenossen. Das Einzige, was er sich aus seiner Zeit mit den Eltern bewahrt hat, ist das Boxen.
Nach dem Abitur lädt ihn seine Tante nach Cambridge ein und macht ihm ein Angebot. Hans soll in Cambridge studieren und dabei einem Verbrechen auf die Spur kommen. Dass es sich dabei um einen Missbrauchsfall handelt, erahnt der Leser, nur die Zusammenhänge sind lange unklar.
„Der Club“ ist ein Bildungs- und Entwicklungsroman, sowie ein Gesellschaftsbild und eine Kriminalgeschichte in einem. Die Sprache ist schnell und klar und passt unmittelbar zu der Handlung. Die Ausdrucksform ist in die Zukunft gerichtet, es wird ständig etwas beschrieben, was dem Leser aber noch nicht klar ist. Alle Personen, Orte und sonstigen Handlungselemente sind sehr eng miteinander verwoben.
Takis Würger schafft es, mit seinem markanten Schreibstil, lebendige Menschen darzustellen, eine Geschichte spannend und vielschichtig zu entwickeln und zu gegebener Zeit zusammenzuführen. Durch die verschiedenen Sichtweisen zeigt er auf, dass ein und dasselbe Ereignis für zwei beteiligte Menschen etwas völlig anderes sein kann und wir lesen, was das Streben nach Macht mit Menschen macht und was es bei den Opfern für Schäden anrichtet.
(gelesen von Rebecca)
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