Es gibt nur eine Handvoll Kriminalromane israelischer Autoren in deutscher Sprache. Einer von ihnen ist der israelische Schriftsteller und Anwalt Liad Shoham, der gerne als John Grisham Israels bezeichnet wird. Dass diese Bezeichnung treffend ist, kann man nach der Lektüre von „Das Blut an euren Händen“ nur bestätigen.
Ein anderer Autor ist Dror Mishani, Jahrgang 1975, Lektor für israelische Literatur und internationaler Krimis bei Keter Books und Literaturprofessor, spezialisiert auf die Geschichte der Kriminalliteratur.
Die Hauptfigur seiner Romane, Avi Avraham, ist ein sensibler, intelligenter und scharfsinniger Ermittler. In „Die Möglichkeit eines Verbrechens“ ermittelt Inspektor Avraham in einem eigentlich klaren Fall.
Liad Shoham: Das Blut an euren Händen. Heyne 9.99 Euro reservieren
Dro Mishani: Die Möglichkeit eines Verbrechens. Zsolnay 19.90 Euro reservieren
„Die Mauer“ von Max Annas (lebt in Berlin) ist vor allem eins: extrem schnell. Kurze Kapitel, keine überflüssigen Schnörkel. Die komplette Handlung nimmt nur ein paar Stunden in Anspruch, keinerlei Rückblenden und ein geschlossenes Setting – das macht diesen Krimi so drängend und rasant. Dabei geht es nicht nur um reine Action, denn wir sind ja schließlich in Südafrika und da spielen die Konflikte zwischen Weißen und Schwarzen in vielen Krimis eine Rolle. So auch in diesem.
Max Annas: Die Mauer. Rowohlt 12.00 Euro reservieren
Der österreichische Autor Bernhard Aichner ist ein Mann des klaren Wortes, des prägnanten Satzes, der einfachen Beschreibung. Aichners Prosa fordert die Fantasie des Lesers und die provozierten Bilder stellen sich wie von selbst ein.
Die Hauptfigur in Aichners Krimis ist die Bestatterin Blum. Blum fährt Motorrad, trinkt gern und hasst ihren Vornamen, wie sie auch ihre Adoptiveltern gehasst hat. Allem hat sie sich zur rechten Zeit entledigt. Konsequent. Kompromisslos.
Bernhard Aichner: Totenfrau. btb 9.99 Euro reservieren