Die Shortlist zum Leipziger Buchpreis

Nicht mehr lange hin, dann wird der Preis der Leipziger Buchmesse vergeben. Wie fast schon Tradition, hat die Jury auch in diesem Jahr den Blick auf das Besondere gerichtet.  Gut so, finden wir. Hier eine kleine Übersicht zu den Nominierten in der Kategorie „Belletristik“:

Ursula Ackrill: Zeiden, im Januar. Verlag Klaus Wagenbach
Verlag: Siebenbürgen im Winter 1941. Der Krieg rückt den Menschen in Zeiden auf den Leib und spaltet den Ort. Allein Leontine spürt die Gefahr seit langem – und warnt. Sie versucht, ihre große Liebe zu vergessen und bricht mit dem ältesten Freund; doch ob sie sich retten wird?
Ursula Ackrill erzählt davon, wie Menschen aus Opportunismus und Feigheit schuldig werden. In einer genauen Sprache, die seltsam altmodisch und zugleich nagelneu klingt, begleitet die Autorin uns unerschrocken auf fremdes Terrain.
mehr Info bei Wagenbach

 

Teresa Präauer: Johnny und Jean. Wallstein Verlag
Verlag: Was, wenn man beim Anblick von Blumen an Geschlechtsteile denkt? Was, wenn einen beim Baden die Polizei verhaften will? Was, wenn die Pin-up-Girls den Magazinen davonlaufen? Wenn Europa in Flammen steht? Wenn einen der Wärter aus dem Museum wirft? Wenn der eigene Vater ein riesiger Zwerg ist? Wenn man Frauen mit französischen Vornamen liebt? …
In zahlreichen Episoden erfindet Teresa Präauer das abenteuerliche Leben zweier junger Männer, die sich in der Kunst und im Leben üben. Lustvoll und schlagfertig!
mehr Info bei Wallstein

 

Norbert Scheuer: Die Sprache der Vögel. C.H. Beck
Verlag: Paul Arimond kommt 2003 als Sanitäter der Bundeswehr nach Afghanistan, in ein Land, das schon sein Ururgroßvater einst, auf der Suche nach der Universalsprache der Vögel, wegen seiner reichen Tierwelt bereist hatte. Auch Paul, geplagt von Schuldgefühlen nach einem Autounfall, den er mit verursacht hat, liebt es, Vögel zu beobachten und Aufzeichnungen über sie zu machen. Sie scheinen nach einer anderen Ordnung und mit anderen Freiheiten zu leben. Inmitten einer zunehmend gefährlichen Bedrohungslage beginnt Paul immer unberechenbarer und anarchischer zu handeln. Norbert Scheuers Roman über einen fragilen Vogelliebhaber führt mitten ins Herz der Verstrickungen, aus denen das rätselhafte Leben seiner bewegenden und einzigartigen Figuren besteht.
mehr Info bei C.H. Beck

 

Jan Wagner: Regentonnenvariationen. Hanser Berlin
Verlag: Der Garten, in dem die Regentonne steht, ist phantastisch weit, reich und offen – eine Welt. In diesem Lyrikband geht es in die Natur mit all ihren kunstvollen Variationen des Lebens. Jan Wagner lässt den Giersch schäumen, dass einem weiß vor Augen wird, nimmt Weidenkätzchen und Würgefeige, Morchel und Melde, Eule, Olm und Otter ins poetische Visier, zoomt ran, überblendet assoziativ, bis der Blick sich weitet und man weiß, für einen Augenblick zum Wesen der Dinge vorgedrungen zu sein. Es ist immer wieder ein Wunder, wie es diesem Lyriker gelingt, Bilder zu schaffen, die in einem Halbvers Stimmungen heraufbeschwören – bis längst Vergessenes oder nie Gesehenes vor Augen steht.
mehr Info bei Hanser Berlin

 

Michael Wildenhain: Das Lächeln der Alligatoren. Klett-Cotta Verlag
Verlag: Eher unfreiwillig verbringt Matthias seine Sommerferien auf Sylt. Er besucht seinen jüngeren Bruder, der dort in einem Heim lebt und mit niemandem spricht. Doch der Urlaub nimmt eine unerwartete Wendung, als Matthias die Betreuerin seines Bruders kennenlernt und sich in sie verliebt. Marta allerdings nimmt ihn zunächst nicht wahr. Erst als sie sich Jahre später an einer Berliner Universität wiedertreffen, kommt Matthias seiner Jugendliebe nahe. Sie führt ihn in Studentenkreise ein, die einer radikalen Gruppierung angehören. Matthias lässt sich auf Marta und ihre Überzeugungen ein, ignoriert Vorzeichen und widerstreitende Gefühle. Was Martas Absichten sind, wird ihm erst klar, als es zu spät ist.
mehr Info bei Klett-Cotta