… Texanische Teersuppe …

Der in einer texanischen Hafenstadt lebende Profi-Killer Roy Cady erlebt einen schwarzen Tag, als er am Vormittag eine Lungenkrebs-Diagnose erhält und am Abend im Bordell einem anderen Killer nur knapp entgeht. Alles Anlass, sein Leben einer abrupten Wende zu unterziehen.  Doch fortan befindet er sich auf der Flucht, zusammen mit einem Teenager …

Dieser Krimi Noir bietet dem Genregourmet eine ausgewählte Komposition aus erlesenen Zutaten, man nehme: einen alternden, abgebrühten Kleingangster mit terminaler Lungenkrankheit, der durch die Tatsache, dass sein verkorkstes Leben quasi vorbei ist, in eine tödliche Leck-Arsch-Stimmung verfällt und so zur unberechenbaren Maschine wird. Eine minderjährige, hartschaligweichkernige, elfenhafte Prostituierte, mit verpatzter Kindheit und geplatzten Träumen, die ihr Leben an die Wand gefahren hat, bevor es richtig beginnen konnte. Nicht zu wenige Schauplätze roher Gewalt, eine roadtripartige Flucht, Abtauchen in billigen Motels und die Gesellschaft dessen freakiger Bewohner, verlockende Angebote und letzte Gewissensbisse, den Willen zur Besserung im Angesicht des Unausweichlichen, gewürzt mit bösen Überraschungen und Wendungen und natürlich kein Happy End.

Verfeinert wird diese desolate Delikatesse unter anderem noch mit einem Hund, einem Kleinkind, einem Hurrikan und abgeschmeckt mit einem guten Schuss Johnnie Walker. Keine leichte Kost, aber vom Sternekoch.

Ein Buchtipp von unserer Kollegin Franziska.

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