Was machen Buchhändler eigentlich um den Jahreswechsel? Nun, was jeder so tut nach der oft leider nicht so besinnlichen Weihnachtszeit: einen Gang runterschalten. Und: nach „den Zahlen“ schauen. Was das Jahr gebracht hat, aber auch, welche Bücher das Jahr bestimmt haben.
Da hätten wir zunächst einmal ganz eindeutig Stieg Larsson mit seinen drei Blomqvist-Thrillern und zwar schön in der Reihenfolge: Verblendung, Vergebung, Verdammnis. Vielleicht hat hier die Formel gegriffen: Krimireihe mit Suchtcharakter plus Taschenbuch gleich Bestseller.
Ganz anders die vier folgenden Bücher, die sich trotz ihres späten Erscheinungstermins im Herbst und ihres Hardcover-Preises den Weg in unsere TOP-20 des Jahres gebahnt haben. Klarer Favorit in dieser Klasse: Wolf Haas‘ Brenner, gefolgt von Nick Caves Bunny Munro und David Foster Wallace mit Unendlicher Spaß und Max Goldt’s Zimbo auf den Plätzen.
Einen gewissen Lokal-Bonus haben wohl ausgespielt: Tobias Rapp mit Lost and Sound, Christoph Schlingesief mit So schön wir hier kanns im Himmel gar nicht sein! und – tatsächlich, immer noch – Torsten Schulz mit Boxhagener Platz.
Auf den vorderen Plätzen landeten auch Daniel Kehlmann mit Ruhm, gefolgt von Die Vermessung der Welt und Judith Hermann mit Alice. Iris Hanika mit Treffen sich zwei verdankt ihren Platz sicher unserer besonderen Empfehlung.
Last but not least: Diese Taschenbücher haben wahrscheinlich einfach Spaß gemacht: Christoph Heins Frau Paula Trousseau, Daniel Glattauers Gut gegen Nordwind, Julia Francks Die Mittagsfrau und Miranda Julys Zehn Wahrheiten.
Was 2010 bringt? Wir sind gespannt!