„Ick sitz am Tisch und esse Klops …“

Was oft als Beispiel für typisches Berlinerisch gilt, soll eigentlich nur eine Abart des Berlinerischen sein, sogenanntes Eberswalder Kanaldeutsch. Künftig könnte man in Kreuzberg öfters mal diesen also Eberswalderischen Spruch hören. Denn, wie die Siegessäule in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, hat in der Mariannenstraße ein Restaurant eröffnet, das vorzugsweise Klopsgerichte anbietet.

Restaurant… , Klops… – Buchhändler denken bei dieser Wortkombination wohl zwangsläufig an einen wahrhaft „köstlichen“ Roman von Lily Brett. In „Chuzpe“ muss die etwas neurotische New Yorker Erzählerin um die 40 mit ansehen, wie ihr 85jähriger Papa zunächst mit einer wesentlich jüngeren polnische Freundin zusammenzieht und dann – ganz auf deren Kochkunst vertrauend – ohne Geld und ohne Erfahrung in New York ein Restaurant zu eröffnen gedenkt. Slogan: „Klops braucht der Mensch“.

Dieses Buch braucht der Mensch!

Lily Brett: Chuzpe. Suhrkamp, 9.90 Euro

Von „Ick sitz am Tisch und esse Klops“ ließ sich übrigens Karl Friedrich Waechter für seine aberwitzige Reise zum Mond inspirieren. Tolles Geschenkbuch!

Karl Friedrich Waechter: Vollmond. Diogenes, 12.90 Euro