Hallo Buchmesse!

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In dieser Woche beginnt sie, die Leipziger Buchmesse. Und wie immer vergibt die siebenköpfige Jury am ersten Messetag den mit 60.000 Euro dotierten Preis der Leipziger Buchmesse in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung. Nachdem im vergangenen Jahr überraschend ein Lyrikband den Belletristik-Preis gewann, stehen auch in diesem Jahr wieder ein Lyrik-Band, aber auch drei Bücher von Bühnenautoren auf der Nomierungsliste. Wir sind gespannt, wer in diesem Jahr gewinnt!

Nominiert in der Kategorie Belletristik

landschaftenGeliehene Landschaften“ sind ein Stilelement der ostasiatischen Gartenkunst. Indem ein Objekt außerhalb des Gartens in die Gestaltung einbezogen wird, gewinnt sie eine erweiterte Perspektive. Marion Poschmann leiht sich einen Lunapark in den USA oder ein Stück der finnischen Taiga und geht den spirituellen Sehnsüchten und politischen Implikationen nach, die in diesen Landschaften zum Ausdruck kommen.
Die Jury: Wagemutige Metaphern, immer durchdacht, das blühende Leben und die finsterste Melancholie.
Marion Poschmann, 1969 in Essen geboren, studierte Germanistik und Slawistik und lebt heute als Autorin in Berlin. Für den Roman Die Sonnenposition erhielt sie den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2013. Buch reservieren

 

januarmorgenDas Leben der Menschen verlässt die gewohnten Bahnen. Junge und Mädchen gehen weg aus ihrem heimatlichen Dorf, nach Berlin. Der Vater geht weg aus der Psychiatrie, um den Jungen zu suchen. Die Mutter geht weg aus ihrer dörflichen Künstlerklause, um das Mädchen zu suchen. Das junge polnische Paar geht auseinander. Eine Tochter muss sich mit dem Tod der ungeliebten Mutter auseinandersetzen.
Die Jury: Dieser Autor kann über Eiseskälte schreiben – und über Menschen, denen in der Gegenwart ihr Leben zu eng geworden ist.
Roland Schimmelpfennig wurde 1967 in Göttingen geboren und ist der zurzeit meistgespielte Gegenwartsdramatiker Deutschlands. „An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts“ ist sein Debütroman. Buch reservieren

 

fuchsAls eine norddeutsche Kleinstadt von einer Überschwemmung heimgesucht wird, rettet sich der Ich-Erzähler auf das Dach eines Hauses und lässt sein Leben an sich vorüber ziehen. „Der Fuchs“ – ein Buch, das sprachlich viel Spaß macht, fesselnd und zum Teil sogar rasant erzählt ist.
Die Jury: Das Romandebüt des Dramatikers Stockmann ist ein literarischer Wurf.
Stockmann wurde 1981 in Wyk auf Föhr geborenen. Er arbeitet als freier Künstler, schreibt, fotografiert, malt, filmt und ist vor allem bekannt als Theaterregisseur und als Hausautor am Schauspielhaus Frankfurt. Buch reservieren

 

strunkHeinz Strunk erzählt die authentische Geschichte des Serienmörders Fritz Honka, der in den 70er Jahren in Hamburg mehrere Frauen ermordete. Honka nahm seine Opfer aus einer Reeperbahn-Kneipe „Der Goldenen Handschuh“ mit, dessen Milieu der Leser in „gnadenlosem Realismus“ und aller Brutalität kennen lernt.
Die Jury: Heinz Strunk findet eine kunstvolle Sprache, um von den Abgehängten der Gesellschaft zu erzählen.
Heinz Strunk, 1962 in Hamburg geboren, wurde 2004 durch sein Erstlingswerk „Fleisch ist mein Gemüse“ bekannt. Buch reservieren

 

frohburgEine Art Heimspiel erlebt Guntram Vespers Roman „Frohburg“ in der Leipziger Literaturszene. Denn Frohburg ist nicht nur eine Kleinstadt südlich von Leipzig, das Buch ist auch ein außergewöhnliches Stück Literatur. Auf 1000 Seiten hat der Lyriker Vesper seine seit Jugendzeiten andauernde Sammlung örtlicher Begebenheiten und Dokumenten mit seiner eigenen Biografie gemischt und eine literarische Geschichte der frühen DDR produziert.
Die Jury: Ein Museum, ein Archiv, ein Lebenswerk: Der wahrnehmungsstarke Blick des Lyrikers nimmt Mannigfaltiges ins Visier.
Guntram Vesper wurde 1941 in Frohburg geboren und erlebt 1957 die Flucht in die Bundesrepublik. Er lebt in Göttingen. Buch reservieren

 

Die Nominierungen in der Kategorie Sachbuch / Essayistik

Die Nominierungen in der Kategorie Übersetzung