Buchtipp: „Macht“ von Karen Duve

machtWir befinden uns im Jahr 2031 in Hamburg. In der BRD gibt es jetzt tatsächlich die Gleichberechtigung, es herrscht politischer Feminismus. Die ökologische Lage ist allerdings fatal. Der Erzähler Sebastian, einst Öko-Aktivist, ist mit der Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Kraftwerkstilllegung verheiratet. Sie wird seit zwei Jahren vermisst.

Keiner ahnt, dass Sebastian sie in seinem Keller gefangen hält. Für ihn ist die Beziehung seitdem wieder ganz in Ordnung, auch dass die beiden Kinder jetzt größtenteils bei seiner Schwiegermutter leben. So hat er endlich den Platz im Leben, der ihm zusteht. Seine Routine gerät aus den Fugen, als er auf einem Klassentreffen seiner Jugendliebe wieder begegnet.

Das hier beschriebene Szenario, das Verhalten der auftretenden Personen ist so viel- wie auch abseitig. Und doch könnte man einiges davon für möglich halten, aus der Weiterentwicklung unserer jetzigen Gesellschaft. Die Haare stellen sich einem auf, ob der Bündnisse, die sich bilden, die den Akteuren aber völlig normal erscheinen. Manchmal ist das Buch in seiner Grausamkeit kaum auszuhalten in seiner Grausamkeit. Aber durch die irren Entwicklungen, die sich aus Sebastian Verhalten ergeben, ist es ein ganz spannender Roman mit echt starken Frauen!

Karen Duve: Macht. Roman. Galiani Berlin 21.99 Euro reservieren