Buchtipp: H wie Habicht

Buch "H wie Habicht"Einen kleinen Überraschungserfolg landete in diesem Herbst das Buch von Helen MacDonald „H wie Habicht“. Das lag sicher nicht nur an der besonderen Covergestaltung, sondern auch daran, dass es sich um eine außergewöhnliche Geschichte handelt. Die gut erzählt ist.

Helen MacDonald träumte schon während ihrer Falknerinnenausbildung mit elf Jahren davon, einmal einen Habicht zu besitzen. Dieses Tier symbolisiert für sie eine unbezähmbare Wildheit, die für Menschen auch heute noch ein großes Geheimnis ist. Als ihr Vater, mit dem sie die Leidenschaft für fliegende Dinge teilt, vom einen auf den anderen Tag stirbt, weiß Helen nicht, wie sie ihrem Kummer Ausdruck verleihen soll und erfüllt sich ihren Kindheitswunsch.

Zwischen Helen und dem jungen Habichtweibchen Mabel erwächst eine ganz besondere Freundschaft, die jedoch auch dazu führt, dass Helen sich immer mehr absondert und vernachlässigt. Gerade noch rechtzeitig zieht sie die Reißleine, als sie merkt, dass sie versucht, sich Mabels Wildheit anzunähern. Zu Helens Trauerarbeit gehört auch die erneute Lektüre eines Buches aus ihrer Jugend: T. H. Whites Beschreibung seines eigenen Versuchs, einen Habicht zu zähmen, mit dem er kläglich scheiterte. Helen allerdings schafft es, sie richtet Mabel ab und hat am Ende ein gutes Stück auf dem Weg der Bewältigung ihres Verlustes zurückgelegt.

Achtung: Dieses Buch ist kein Wohlfühlbuch, auch wenn die Sprache wunderschön ist! Die Beschreibungen der Jagdszenen, Mabels Fressgewohnheiten und Helens Gedanken dazu sind nicht unbedingt etwas für zart besaitete Menschen.

Helen MacDonald: H wie Habicht. Allegria 20.00 Euro reservieren