Ein Buchtipp von Ulla: Elsa ungeheuer

Ihr neues Buch, eine radikale Kritik am herrschenden Kunstbetrieb? – Nein, antwortete Astrid Rosenfeld in einem Gespräch auf der Leipziger Buchmesse, die Figuren und ihr Handeln entsprängen ganz ihrer eigenen Phantasie.
Der neue Roman „Elsa ungeheuer“ – eher ein Entwicklungsroman, unterhaltsam und mit vielen überraschenden Wendungen, meint Ulla:

Als in den 1970 er Jahren in der Oberpfalz die Brüder Karl und Lorenz zu Halbwaisen werden, lässt sich nicht erahnen, welche Folgen dies haben wird. Ihre Mutter nahm sich das Leben. Der Vater, im Sommer Hotelier, im Winter in der Kartoffelchipfabrik als Arbeiter, kann den Tod seiner Frau schwer verkraften. Die Söhne finden in der uralten Hausdame Frau Kratzler und dem Dauergast Herrn Murmeltier etwas Ähnliches wie Halt und Trost.  Doch die beiden sind in diesem Sommer nicht die Einzigen, die einen Elternteil verlieren.

Elsa, die Enkelin der Gastwirtin des Dorfes, wird von ihrer Mutter in die Heimat zurückgebracht. Sie möchte mit ihrem Mann um die Welt segeln und nun soll sich Elsas Vater um seine Tochter kümmern – allerdings sind sich die beiden vorher noch nie begegnet … Und Elsa will nicht bei Vater und Onkel leben.

Karl, der jüngere Bruder, erzählt diese Geschichte. Die Verwirrung, die dieses Mädchen über die beiden Jungen bringt, hilft aber auch,  deren eigenen Verlust beiseite zu schieben.  Und für Elsa sind Karl und Lorenz ebenfalls Verbündete geworden.

Gefühle wie Vertrauen, Liebe und Geborgenheit können unter diesen Umständen nicht oder nur begrenzt entwickelt werden. Genau diesen Punkt arbeitet Frau Rosenfeld ohne künstliche Spannung wunderbar heraus. Immer bleibt die Geschichte subjektiv und ohne Kitsch. Sie lässt die Kinder zu jungen Erwachsenen werden , wobei alle drei immer auf der Suche nach Stille, Ewigkeit und Erkenntnis sind – und die verschlungenen Wege dorthin.

 

Astrid Rosenfeld
Elsa ungeheuer. Roman
Diogenes 21.90 Euro
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Astrid Rosenfeld
Adams Erbe. Roman
Diogenes 11.90 Euro
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