Herzliche Glückwünsche an:

Wolfgang Herrndorf zum Preis der Leipziger Buchmesse! Schön, dass sich die Jury entschlossen hat, unseren Tipp von 2011 zu beherzigen. Aber im Ernst: „Sand“ ist ein völlig anderes Buch als „Tschick“, schwieriger, mehr Tiefgang: was ist ein Leben ohne Erinnerung?

Nordafrika 1972. In der Nähe der Oase Tindirma wurde auf eine Hippiekommune ein Anschlag verübt, 4 Tote und ein Hauptverdächtiger. Scheint ein klarer Fall für die beiden Polizisten zu sein. Nur leider ermitteln sie nicht so gerne. Zu heiß, zuviel Sand und dann noch diese Europäer und Amerikaner. Und irgenwie geht ihnen auch noch der Täter verloren. Ein anderer in diesem Buch verliert sein Gedächtnis und um dieses wiederzufinden, braucht er Hilfe. Die Hilfe ist eine platinblonde Amerikanerin, die den Mann Carl tauft und mit ihm zusammen versucht, die undurchsichtigen Ereignisse zu rekonstruieren. Doch es gibt auch noch einige andere Leute, die dringend etwas von Carl wollen, nur weiß er leider nicht was. Die Amnesie ist schwer zu heilen. So erlebt der Leser wie Carl sich wieder und wieder versucht zu erinnern, scheitert und gerne ein neuer Mench wäre, denn es könnte seinn dass er früher nicht nett war.

Das ist noch lange nicht alles in diesem fabelhaften Krimi noir – realistisch, ungeschönt und spannend.

Wolfgang Herrndorf: Sand. Rowohlt 19.95 reservieren

Leseprobe